Fake-News aus der Tierwelt
Leben mit Kindern,  Satire

Schockierende Nachricht für Kleintierhalter


7 von 8 Hamstern hassen es, sich im Rad abzustrampeln

Immer mehr Kleintiere gehen auf die Barrikaden, weil sie einfach keine Lust mehr auf festgefahrene Muster haben. Raus aus dem Rad, rein ins Heu. Die haarigen Hausgenossen sorgen für Ratlosigkeit in der Kleintierhalterbranche.

Etwa eine Million Hamster – die genaue Zahl ist nicht bekannt – sind in deutschen Kinderzimmern dazu verdammt, Nacht für Nacht in einem Rad aus billigstem Plastik monoton ihre Runden runterzurattern. Doch damit ist nun Schluss. Ein Großteil der samtweichen Tierchen verweigert die nächtliche Aktivität und legt sich stattdessen faul ins Heu. Aversatio rotae cricetae – zu Deutsch Hamsterrad-Aversion – nennen Fachleute das Phänomen.

Als Folge herrscht zwar wieder nächtliche Stille in Kinderzimmern, doch jede Münze hat zwei Seiten. Die Kehrseite hier: Adipositas – unschön ausgedrückt Fettleibigkeit – und Gefäßerkrankungen bei den Tieren sind die Folge. Die bittere Wahrheit in vielen Haushalten: Manche Hamster könnten, selbst wenn sie wollten, der Leibesfülle wegen das Rad nicht mehr ansatzweise erklimmen, geschweige denn sich darin über Stunden bewegen.

Ein Hamster aus Neu-Ulm, der anonym bleiben möchte, brachte ein Kampfgewicht von 1,2 Kilogramm auf die Waage. Dies entspricht in etwa dem Zehnfachen des Durchschnittsgewichts eines Goldhamsters. Leider kein Einzelfall mehr, doch auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass das Tierchen 24 Stunden am Tag bewegungslos im Heu flackt.

Was wäre die Lösung?

Manchmal denkbar einfach: ein Skateboard, in Neon-grün, samt Miniaturskaterpark im Käfig; das wünscht sich Hamster Harald schon seit langem. Seine Knopfaugen funkeln vor Freude. Doch Pustekuchen. Anstatt flott auf das Board zu springen, zu cruisen und sich mit einem imaginären Gegner ein Race vom Feinsten zu liefern, „schmückt“ seinen Käfig das verhasste Plastikrad. Zur Not würde Harald auch Ping-Pong spielen. Hauptsache das scheiß Rad kommt weg.

In drei Wochen tagt die jährliche Mitgliederversammlung der Freunde der Kleintiere e.V. Das traurige Thema ist TOP 3, gleich nach Feststellung der Beschlussfähigkeit und Entlastung des Vorstands.

Es bleibt zu hoffen, dass die alarmierende Entwicklung eine positive Wende nimmt.


 

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