Schon der siebte Anwalt zu Eis erstarrt
Polizei tappt im Dunkeln
Eine Reihe mysteriöser Fälle gibt der Münchner Kripo Rätsel auf. In den letzten drei Monaten sind bereits sechs Rechtsanwälte – vier Männer, zwei Frauen – unter bislang ungeklärten Umständen an ihren Schreibtischen festgefroren. Jetzt kam ein weiterer Fall hinzu.
„Nach Diktat verreist.“
Ein üblicher Nachsatz, wenn dem anwaltlichen Urheber eines Schriftstücks die Zeit zur Unterschrift fehlt. Das fehlende R – der Kanzlei-Klassiker unter den Schreibfehlern: nach Diktat vereist – wird für einen weiteren Rechtsvertreter nun eisige Realität. Ein Anwalt, eben noch eifrig beim Diktieren, ist an seinem Schreibtisch festgefroren. Ob dies während oder nach dem Diktat geschah, wird derzeit ermittelt. Aufgefunden wurde der Jurist von einer Kollegin, die angesichts der abrupt gesunkenen Raumtemperatur selbst ins Frösteln kam.
Gerade noch rechtzeitig konnte der Betroffene aufgetaut werden, bestätigte der ad hoc alarmierte Notarzt. Zum Einsatz kam ein Hochdruckfön – als Folge der sich häufenden Fälle vereister Juristen mittlerweile Standard-Rettungsequipment.
Laut Pressestelle der Münchner Polizei sei die Ursache der Vorfälle weiterhin unklar. Zufall oder gezielter Angriff? Alles noch offen. Ebenso wie die Frage, ob die geographische Nähe des Eisbachs zu den jeweiligen Fundorten eine Rolle spielt.
Um jegliches Risiko für den Berufsstand auszuschließen, rät die RAK München ihren Mitgliedern vorerst vom Diktat ab.