Kündigung zum 50. Geburtstag
Business

Personalchef kündigt sich selbst zum 50. Geburtstag


Arbeitsaus trotz silberner Superkraft

München – Mehr Erfahrung als das Internet? Nice, zählt aber nicht. Wer jahrelang qualifizierte Mitarbeiter aus dem Team oder am besten gleich aus der Firma schmeißt, weil sie wegen Überschreitung der Haltbarkeit altersbedingt nicht mehr ins dynamische Personalportfolio passen, macht auch vor sich selbst nicht Halt.

Am Morgen seines Jubeltags erschien der 50-Jährige in Hoody, Tracksuit-Pants und Sneakers im Homeoffice, bereit für einen weiteren Arbeitstag. Beim morgendlichen Sunshine Detox Smoothie entdeckte er in seinem Posteingang die selbstverfasste Kündigung.

Betreff: Danke für die Zeit

„Lieber Klaus,

schweren Herzens … bla bla bla …. nach all den Jahren … bla bla  .. bla …

Beste Grüße

Klaus“

In internen Kreisen galt der Personalchef als routiniert, vorausschauend und krisenerprobt. Über die Jahre hatte er mehr Back-up-Pläne gemacht als ein Rechenzentrum, sah Probleme, bevor sie entstanden, blieb selbst dann ruhig, wenn der Server brannte. Gleichzeitig war er geistig hip geblieben, wischte wie ein Weltmeister auf seinem IPhone von TiKTok zu Slack und wieder zurück anstatt wie viele seiner Altersgenossen ungeschickt auf einem Tastenhandy aus dem letzten Jahrtausend rumzutippen. Er wusste, was ein Meme ist und dass es in seinem Alter cringe war, einen Crush auf jemanden zu haben.

Dennoch, so heißt es in seiner Abschiedsmail, sei es „nur folgerichtig, sich selbst vor die Tür zu setzen, bevor es andere tun“. Altes Eisen gehört auf den Schrottplatz, hatte er jahrelang herumposaunt.

Die Zukunft des ehemaligen Personalchefs ist offen. Erste Hinweise deuten auf eine mögliche VHS-Weiterbildungen im Bereich Origami, Sitzgymnastik oder Töpfern für Anfänger hin – Angebote, die laut seiner Aussage in den nächsten dreißig Jahren dem neuen Lebensabschnitt angemessen seien.


 

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