
Endlich Klassensprecher!
Nach Ampelaus: Christian Lindner geht neue Wege
Nun ist es offiziell: Nach seinem Rausschmiss aus dem Bundesfinanzministerium tritt CL endlich das Amt an, das ihm jahrelang verwehrt geblieben ist. Er wird KES h.c. – Klassenelternsprecher ehrenhalber. Und zwar auf Lebenszeit.
Ist das abrupte Ende der Ministerkarriere Motivation für Herrn Lindner, das politische Parkett endgültig zu verlassen um sich voll und ganz der neuen Position zu widmen? Auch Insider wissen dies im Moment nicht. Fest steht: CL möchte es anders machen. Er möchte das angestaubte Image des KES-Amts aufpeppen. Dass er selbst noch keine Kinder hat, ist irrelevant.
Die Lage bisher:
Schulstart. Für die meisten Schüler ist dies der Schritt in eine neue Jahrgangsstufe. Eltern können endlich wieder ungestört arbeiten und last but not least: Die Wahl der Klassenelternsprecher steht an. Das Amt bietet die Möglichkeit für ambitionierte Eltern, sich noch wichtiger zu nehmen, letztlich aber nichts zu sagen zu haben. Dabei sind die Themen so wichtig und Eltern für alles die besten Experten. Schließlich ist man selbst jahrelang zur Schule gegangen und kann guten von weniger gutem Unterricht unterscheiden. Deshalb ploppt in Chats immer wieder die Frage auf, wie Eltern sich konstruktiv und effizient in die Personalpolitik der Schule, konkret in die Besetzung einzelner Lehrkraftposten einbringen können. Ein Blick ins Beamtenrecht verrät: gar nicht. Der Einfluss ist also gering bis nicht vorhanden, die einzige nennenswerte Aufgabe erschöpft sich letztlich darin, per Doodle-Umfrage einen Elternstammtisch zu organisieren, bei dem nur ein Bruchteil derer erscheint, die zugesagt haben und sich dann schleppend über Themen zu unterhalten, die keinen interessieren.
So verwundert es auch nicht, wenn sich in der Elternschaft kaum noch Freiwillige für die Aufgabe finden. Bei einer der Wahlen im vergangenen Jahr eskalierte die Situation und die Strafverfahren gegen handgreiflich Beteiligte sind bis heute nicht abgeschlossen.
Eine traurige Bilanz. Das will der Bundesfinanzminister a.D. ändern. Die schulische Personalpolitik ist nur ein Punkt, der eine Generalüberholung und mehr elterliche Mitspracherechte braucht. Im Programm des gebürtigen Wuppertalers stehen weitere Todos, die auch einem Großteil der Eltern sehr am Herzen liegen dürften:
– Abschaffung des störenden Tempolimits in den Zufahrtsstraßen der Schulen, „Freie Fahrt für freie Eltern“
– Demontage der Poller, die pflichtbewusste Eltern daran hindern, auf dem Schulgelände zu parken.
„Ich sehe hier eklatante Grundrechtsverletzungen, gegen die wir unbedingt vorgehen müssen.“
Für den neuen beruflichen Abschnitt wünschen wir CL viel Erfolg.
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