
7 einfache Optimierungstipps für den Familienhaushalt
Alltagstauglich, nervenschonend und garantiert nicht pädagogisch geprüft
Müsli im Haar, Flecken auf dem Shirt und der Wunsch nach Zeitmanagement im Blut. Passt auf dich? Kein Problem. Wenn dein Tag 37 Stunden bräuchte, um Kinder und Karriere zu wuppen, gibt es erprobte Tipps, die deinen Alltag erleichtern.
1. Wecker-Wettlauf
Vier Teenager, vier Wecker, Klingel-Kaskade im Minutenabstand. Und trotzdem macht keiner Anstalten, das Bett zu verlassen. Wenn Du die Faxen dicke hast und nicht mehr zig Male die Brut zum Aufstehen bewegen möchtest, mach es anders.
Wer zu Schulzeiten als Letzter aufsteht, muss das Handy zu Hause lassen. Frühaufsteher werden belohnt mit digitaler Teilhabe und einem warmen Händedruck.
2. Rudelduschen
Mehrere Kinder oder Jugendliche unterschiedlichen Verschmutzungsgrades und mit diversen Cleaning-Routinen. Die Gemeinsamkeit: lange Duschdauer, hoher Wasserverbrauch.
Das muss nicht sein.
Warum viele Badezimmergänge planen, wenn man auch eine Geschwister-Dusch-Session veranstalten kann? Duschtür auf, Kinder rein, Wasser an.
Der Begriff „Rudelduschen“ stammt übrigens von Ina Müller.
3. Digital Detox
Wer kennt nicht folgende Szene: Sobald dein Kind von der Schule nach Hause kommt, verschwindet es in sein Zimmer und daddelt wie blöd an Handy oder Tablet. Der einzige sprachliche Kontakt mit dem User passiert per Beschwerden über mangelnde Surf-Geschwindigkeit. Das kann nerven.
Die Lösung:
Für eine bestimmte Zeit wird das WLAN deaktiviert. Klingt rigoros, kostet erstmal zusätzlich Nerven, spart aber Strom und letztlich Kosten. Zu Beginn sollte die Offline-Phase nicht zu lange dauern, vielleicht auch nur ein paar Minuten pro Woche; schließlich müssen sich die Bewohner, besonders U18, erst langsam an die WLAN-Wüste gewöhnen und starren anfangs verwirrt auf ihre Geräte als wären es Fossilien.
Nach einer sanften Eingewöhnung kann langsam gesteigert werden, vielleicht sogar bis zu ganzen Tagen ohne Handy & Co. Je nach Ausgestaltung der Charaktere kann dies wahre Wunder bewirken. Plötzlich wird gelesen, geredet oder gar gespielt – analog! In Einzelfällen bietet die Zwangsauszeit auch die Chance, sich in aktivem Konfliktmanagement zu üben.
4. P.m.P. – Pädagogik mit Putzfaktor
Die Noten deines Kindes bewegen sich tendenziell im unteren Drittel der Bewertungsskala? Dann könnte ein haushaltsbasiertes Bildungskonzept die Lösung für dich sein! Bei P.m.P. wird die Anzahl der zu erledigenden Hausarbeiten direkt proportional zur schulischen Leistung vergeben: Eine glatte Sechs? Herzlichen Glückwunsch: Dein Kind darf sechs Aufgaben übernehmen, von Abstauben bis Zwiebelschneiden. Letzteres kann über den kulinarischen Nutzen hinaus auch für emotionale Reinigung sorgen.
Studien in ausgesuchten Haushalten haben ergeben, dass das pädagogische Konzept wahre Wunder wirkt. Nahezu alle minderjährigen Probanden begannen plötzlich, sich für Algebra zu interessieren, Vokabeln zu pauken und freiwillig Referate zu halten, alles nur, um dem Staubsauger zu entkommen. Heute sind die Zeugnisse so makellos, dass man überlegt, die Null als neue Bestnote einzuführen.
Sollte dies in die Tat umgesetzt werden, sitzt du vielleicht wieder allein beim Sockenmemory. Doch dafür strahlt dein Nachwuchs intellektueller denn je.
5. Wäsche werfen
Vor Erfindung der Waschmaschine war Wäschewaschen ein echter Kraftakt, tagelanges Waschbrett-Workout vom Feinsten. Wer keine fleißigen Waschfrauen oder Waschküchen in seiner Nähe wusste, weichte Kleidung in Holzbottichen ein, schrubbte sie schweißtreibend auf Waschbrettern und musste am Ende die nassen Textilien auswringen oder, schon leicht fortschrittlich, durch eine mechanische Mangel drehen.
Was früher Tage dauerte, ist heute auf Knopfdruck und mit automatischem Schleudergang erledigt. Im Vergleich zu früher ein Spaziergang. Nichtsdestotrotz ist es manchmal schlichtweg lästig und auch zeitintensiv, Kleinteiliges, wie Socken Stück für Stück aufzuhängen und mit Klammer für Klammer zu fixieren.
Wer über ein Badezimmer mit Fliesenboden und Fußbodenheizung verfügt, kann sich die mühseligen Handgriffe des Aufhängens sparen. Einfach nach und nach je eine Handvoll nasse Socken über den Boden verteilen, trocknen lassen, fertig. Da das Bad in der Regel zu Reinigungszwecken benötigt wird, sind für diese Art der Trocknung die Nachtstunden am besten geeignet.
6. Textilfrei ab 25 Grad
Die Wäsche wächst dir über den Kopf? Das Gegenmittel: FKK. Bei sommerliche Temperaturen immer möglich, funktioniert aber auch in den anderen Jahreszeiten. Je nach Frier-Anfälligkeit plus minus ein paar Grad können, zumindest zu Hause, die Hüllen fallen. Mindert dank geringerem Textilverbrauch den Reinigungsbedarf und spart Stromkosten. Also: Temperatur rauf, Hose runter.
Tipp: Hab immer eine Notfall-Tunika griffbereit, falls Lieferdienst oder DHL klingeln.
7. So tun als ob
Alle Wochen wieder. Zu Kindergarten- oder Schulzeiten vergeht kaum ein Monat, in dem nicht die Bitte an die Elternschaft herangetragen wird, Backwerk zu irgendeinem Buffet beizusteuern. Anlässe lassen sich viele finden: Willkommens- oder Herbstfest, Erntedank, Halloween, St. Martin, Nikolaus, Weihnachten, Neujahr, Fasching, Ostern, Mai, Pfingsten, Abschieds- oder Sommerparty.
Es mag Menschen geben, die dieser Bitte beglückt Folge leisten. Du nicht? Du hast weder Lust, zu backen, einzukaufen, willst aber auch nicht als diejenige dastehen, die mal wieder nichts beigesteuert hat? Dann tue so als ob. Trag dich einfach in die Backliste ein, gib vor, Meerjungfrauen-Muffins mitzubringen und lass es an Tag X einfach sein. Keine Sorge. Das Buffet wird wie üblich überquellen, sodass mindestens die Hälfte wieder mit nach Hause genommen werden muss oder gar im Müll landet.
Und wenn du all das beherzigst, bleibt dir am Ende sogar Zeit, das Müsli aus deinem Haar zu recyceln.
