Die Muddi ist wieder da!
ENTWARNUNG!
In einem Münchner Vermisstenfall (siehe Vermisstenanzeige) kann Entwarnung gegeben werden. Die seit Samstagvormittag spurlos verschwundene Iris H. ist nach 24 Stunden wieder aufgetaucht. Die besorgte Familie, Ehemann und vier Kinder, saß am Frühstückstisch als Iris H. völlig erschöpft die Kellertreppe nach oben kroch.
Wie die Spurensicherung der Münchner Polizei dank modernster Kriminaltechnik feststellen konnte, ereignete sich folgendes Tatgeschehen: Iris H. betrat wie üblich mit einem voll beladenen Wäschekorb die Waschküche.
Was das Opfer nicht wusste:
Eine Horde Kindersocken hatte 28 Strumpfhosen und 36 T-Shirts in den Größen 104, 116 und 128 angestiftet, die Mittvierzigerin in der Waschküche gefangen zu halten. Da sie bis dato nicht von der Wäschemeute angegriffen oder bedroht worden war, war sie auch zum Tatzeitpunkt arglos. Eine Strumpfhose stülpte sich aus feigem Hinterhalt über die Augen der Frau und riss sie gemeinsam mit vier Mittätern zu Boden. Das Opfer taumelte, fiel in die kniehohen Wäscheberge und wurde unter einer Wolldecke begraben. Der Decke kann kein Vorwurf gemacht werden, befand sich diese selbst nach einer Magen-Darm-Grippen-Spuckattacke in benebeltem Zustand.
Erst als das Opfer drohte, sämtliche Übeltäter bei 95 Grad auf die Größe von Puppenkleidern zu schrumpfen, wurde es frei gelassen.
Welchen Zweck die Kleinen mit ihrem Tun verfolgten, ließ sich nicht zweifelsfrei ermitteln. Aller Wahrscheinlichkeit nach war es nur ein infantiler Spaß. In vergleichbaren Fällen würde die Staatsanwaltschaft gegen die Textilien wegen Freiheitsberaubung (§ 239 StGB) und auch wegen des Vorwurfs der Beleidigung (§ 185 StGB) ermitteln. Das Opfer wurde bei seinen Befreiungsversuchen von der Täterhorde als blöde Kackerbse bezeichnet. Angesichts der Schuldunfähigkeit der Kinderkleidung wird das Verfahren wohl eingestellt werden.
Iris H. befindet sich in psychologischer Betreuung, um ihr Wäschetrauma aufzuarbeiten.