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Das klappt nie! – Doch! Vom Selfpublisher zum Verlagsautor

 


IM INTERVIEW: MIRIAM FUZ – AUTORIN DES RATGEBERS „MANCHMAL BRAUCHT MAN GUMMIBÄRCHEN“

Miriam Fuz hat das, wovon Autoren träumen: einen Verlagsvertrag. Wie es dazu kam, erzählt die Dreifachmutter hier.

Liebe Miriam, herzlichen Glückwunsch zum Verlagsvertrag und zur Veröffentlichung deines Familienratgebers „Manchmal braucht man Gummibärchen“! Bevor wir zu deinem Buch kommen, interessiert natürlich eins: Wer bist du? Wer ist Miriam Fuz?

Vielen Dank, Iris. Ich bin Mama von drei kleinen Jungs, seit 2011 verheiratet und habe immer Hummeln im Hintern. Mir wird generell schnell langweilig und ich brauche immer Action um mich herum. Das war sicher einer der Gründe, warum der Altersabstand unserer Jungs eher klein ist; sie kamen alle drei im Abstand von vier Jahren zur Welt.

Drei Dinge über dich, die die Leser nicht wissen?

Das ist eine schöne Frage! Ich habe zweimal studiert und sogar beide Male abgeschlossen (Germanistik/Journalismus und Grundschullehramt) und bin seit 2010 allerdings als Quereinsteigerin in der IT-Branche tätig. Vor vielen Jahren war ich mehrere Wochen in Ghana und lag dort auch in einem Krankenhaus, weil ich eine ganz schlimme Blasenentzündung hatte. In jungen Jahren habe ich mich für die RTL-Journalistenschule beworben und wurde abgelehnt. Damals war das hart für mich – rückblickend muss ich sagen, dass es sicher besser war so.

 

 

Wie würdest du dein Buch – ein Ratgeber zur Kindererziehung – in einem Satz beschreiben?

Es ist ein ehrlicher Ratgeber, der Mamas bestärken und ermutigen möchte.

Dein Ratgeber ist ein wunderbares Angebot an jede Mutter, egal ob Einzelkind- oder Mehrfachmutter, mit Kindern im Alter von 0 bis 7, wobei auch Mütter von älteren Kindern Denkanstöße finden können. Wie bist du die Gratwanderung angegangen, praktikable Ratschläge zu geben, ohne dabei zu belehren?

Dieses Risiko ist tatsächlich immer da und schwang beim Schreiben immer mit. Das wollte ich nämlich auf keinen Fall. Daher habe ich mich immer gefragt, wie ich mir Erziehungs-Ratschläge am liebsten anhören würde. Heraus kam ein Buch, das „wie ein Gespräch unter Freundinnen ist“. Diese Rückmeldung bekam ich schon ganz oft und freut mich unheimlich.

Als AutorIn bei einem Verlag unterzukommen, ist als solches schon ein Erfolg. Bei dir kommt die Besonderheit hinzu, dass dein Ratgeber zunächst als Selfpublishing-Projekt erschienen ist. Sprich neben dem Schreiben hast du auch die Dinge selbst in die Hand genommen, die im Regelfall ein Verlag übernimmt: Lektorat, Korrektur, Satz, Cover, Veröffentlichung, Marketing. Dies allein ist für manche Verlage ein Ausschlusskriterium, um ein Buch ins Programm zu nehmen. Du hast es dennoch geschafft. Wie ist dir dieser Schritt gelungen?

Ich hatte das Glück, dass mein Buch im Internet extrem gut bewertet wurde. Bei Amazon hatte mein Selfpublishing-Buch zum Beispiel 60 Mal fünf Sterne bei 64 Bewertungen. Als ich etwa 30 Mal fünf Sterne hatte, fasste ich mir ein Herz und schrieb eine kurze, knackige E-Mail mit meiner Vorstellung an drei Verlage. Trias meldete sich extrem schnell bei mir und so kam der Stein ins Rollen. Besonders freut mich, dass die Buchhändler diesen Verlag auch sehr mögen. Ein Buchhändler sagte mir, dass Trias die „Königsklasse der Ratgeber“ ist. Es ist eine unglaubliche Ehre für mich, als Verlagsautorin Teil der Trias-Familie zu sein.

Wie erwähnt bist du Mehrfachmutter, hast drei Söhne im Alter von 2, 4 und 6 Jahren. Woher kam die Idee, generell ein Buch und speziell dieses Buch, einen Ratgeber zum Thema Kindererziehung, zu schreiben?

Ganz ehrlich: Mein Jüngster wurde damals extrem viel gestillt und ich hatte es satt, immer nur Fernsehen zu schauen dabei. So entstand die vage Idee, alle Erziehungstipps aufzuschreiben, die ich bereits kennenlernen durfte. Als dreifache Mama wurde ich oft gefragt „Wie machst du das bei xx oder yy eigentlich?“ und ich hätte es schade gefunden, wenn all dieses Wissen irgendwann verloren geht. Daher begann ich, alles zu notieren und es entstand innerhalb von fünf Monaten mein Buch – das war auch für mich eine Überraschung.

Ein Buch zu schreiben, erfordert Kreativität, Zeit und Ruhe. Die zwei letzten Punkte dürften in einem Dreikinderhaushalt eher spärlich gesät sein. Wann und wie hast du dir die Freiräume geschaufelt, um deine Idee vom Buch in die Tat umzusetzen?

Ich habe meistens vormittags ein, zwei Stunden geschrieben, wenn die Großen im Kindergarten waren. Dabei saß ich mit dem Kleinsten auf dem Boden (er war damals noch kein Jahr alt) und er durfte alles ausräumen, was er wollte. Kommoden, Wohnzimmerschränke, Küchenschubladen. Das hat ihn unglaublich glücklich gemacht, weil er die Welt so entspannt entdecken konnte. Und mich hat es glücklich gemacht, dass ich schreiben konnte. So waren wir beide zufrieden. Allerdings konnte ich keinen spontanen Besuch empfangen in dieser Zeit, es war wirklich chaotisch und das Aufräumen dauerte teilweise ewig. Aber ich kann euch verraten, dass jetzt – nach eineinhalb Jahren – alles wieder an seinem Platz ist und man mich gerne wieder überfallartig besuchen kann. Und das Buch ist längst veröffentlicht, es war wirklich die richtige Entscheidung.

Wie sind deine beruflichen Pläne? Hast du weitere (Buch-)Projekte geplant?

Ja, ich arbeite aktuell sehr intensiv an meinem zweiten Buch. Leider ist es noch zu früh, um das Thema zu verraten. Aber seid gespannt, es ist ein weiteres Herzensprojekt von mir und wird hoffentlich richtig klasse am Ende.

Welchen ultimativen Tipp möchtest du deinen Lesern/Leserinnen mit auf den Weg geben?

Versucht das Chaos zu genießen! Unternehmt schöne Dinge (alleine oder mit der Familie) auch dann, wenn es daheim nicht geputzt ist oder es eigentlich nicht passt. So bleibt ihr langfristig entspannter. Die Zeit mit den kleinen Kindern ist auch so schnell vorbei und da darf es zwischendurch auch richtig unordentlich sein daheim. Denn tolle Erlebnisse nimmt euch keiner, da kann keine aufgeräumte Wohnung mithalten.

Herzlichen Dank, liebe Miriam, für das Interview und alles Gute für deinen weiteren Weg!


Link zur Website von Miriam Fuz.

Link zum Ratgeber „Manchmal braucht man Gummibärchen“.


 

 

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